Zentrum Verkündigung
Umbau der Markuskirche Frankfurt/Main
Markgrafenstraße 14
60487 Frankfurt-Bockenheim
Fertigstellung: 2005
Auftraggeber:
Evangelischer Regionalverband, 60311 Frankfurt
Entwurf / Planung:
Pfeifer Roser Kuhn Architekten
Gartenstraße 19, 79098 Freiburg
Team:
Stefan Abe
Sonja Kiehlneker
Manuela Riesterer
Objektüberwachung:
Hamm & Kowalewsky Architekten
Mainz / Worms
Tragwerksplanung:
Bollinger+ Grohmann Ingenieure, Frankfurt
Energiekonzept/ Haustechnik:
Delzer Kybernetik, Lörrach
Planungsgruppe Technik Freiburg,
W. Zielinski, M. Schäffer, Freiburg
Akustik: ITA, Wiesbden
Fotos: Ruedi Walti, CH-Basel
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Die ehemalige Jugendstilkirche vom Ende des 18. Jahrhun-
derts wurde im Krieg stark beschädigt und wieder mit einem
neuen Dachstuhl versehen. Doch die Um- und Anbaumaß-
nahmen der 60er Jahre haben ihr noch mehr zugesetzt. Die
Ostseite wurde mit einem Gemeindesaal zugebaut, die Süd-
seite erhielt im Innenraum eine Orgelempore. Die Westseite
erhielt einen Anbau für die Aktivitäten der Jugend. Mit dem
wirren Ergebnis unterschiedlicher Stile und Erscheinungen
im Inneren wie im Äußeren konnte niemand zufrieden sein.
Mit dem Zentrum Verkündigung erwuchs die Aufgabe, das
Heterogene zum Homogenen umzuwandeln und dem Neuen
eine entsprechende Prägung zu geben. Das Kirchenschiff
wurde als einheitlicher Baukörper wieder hergestellt und
dem Innenraum der Kirche die ehemals vorhandene Licht-
durchdringung wieder zurückgegeben. Mit der Verkleine-
rung des sakralen Raumes entstanden zusätzliche Räume:
das Foyer im Erdgeschoss, ein Meditationsraum und die
Bibliothek, die den Sakralraum im Obergeschoss umschließt.
Das alte Pfarrhaus wurde in das Konzept ebenso integriert
wie die neuen Anbauten und Ergänzungen, welche die Neu-
bauteile mit einer gläsernen Luftkollektorhülle umgeben und
damit vom alten Kirchengebäude absetzen. Im Inneren sind
unter den Kriegsverletzungen die Reste der Jugendstil-
architektur aufgetaucht. Die neuen Bauelemente stehen
unter dem Diktat puristischer Reduktion unter Verwendung
zeitgemäßer Materialien, die eher der heutigen Industrie-
architektur zuzuordnen sind. Die Balance zwischen Banalem
und Spirituellem gelingt durch die Wahrhaftigkeit dieser
Materialität und eine perfekten Verarbeitung. Die Kohärenz
von Materialität und Gestalt in Verbindung mit dem Torso
des Vergangenen wird damit überall spürbar und verleiht
dem Inneren jene Spiritualität, die in der Eingangssituation
leider nicht eingelöst werden kann.
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