Ein heterogener Ort: einerseits eine kleinmaß-
stäbliche Bebauung, andererseits ein Hoch-
haus; auf welchen Kontext kann man da Bezug
nehmen? Die Antwort darauf ist die Entschei-
dung, zwei Häuser zu entwickeln. Zum einen
ein kleines Haus mit Satteldach als Anschluss
an das bestehende Gebäude; zum anderen ei-
nen langen, schmalen Gebäuderiegel, der dem
Raum zwischen dem Hochhaus und dem Neu-
bau eine klare Platzkante liefern soll. Beide
Häuser sollen unterschiedliche Charaktere auf-
weisen, als Transformation der kleinstädtischen
Gehöfte mit ihren jeweils steinernen und hölzer-
nen Hauselementen. Das Satteldachhaus wird,
einschließlich des Daches, vollständig in Sicht-
beton ausgeführt. Die Dachdeckung erfolgt in
Glas. Das große Haus wird in einer Skelett-
konstruktion in Stahlbeton mit einer Ausfachung
in Holzbauweise errichtet; die äußere waage-
rechte Fassadenverkleidung ist aus naturbelas-
senem Lärchenholz. Die Baubehörden verpflich-
teten mich für dieses Gebäude auf ein Satteldach.
Um die Plastizität des Baukörpers nicht zu unter-
brechen, wählte ich jedoch eine Flachdachkon-
struktion, die mit einem satteldachförmigen offe-
nen Gerüst aus Lärchenholz abgedeckt ist.
Damit erinnert das Gebäude an die im Schwarz-
wald häufig vorkommenden homogenen Holz-
schindeldächer. Der offene Durchgang mit der
Erschließung der beiden Gebäude ergänzt das
Ensemble. Der kleine Innenhof mit den offenen
Loggien gibt dem Wohnen an dieser Stelle die
ausreichende Stille und Intimität.